Grawe erwirbt mit E+H Verbraucher- und KMU-Geschäft der Anadi Bank

Autor: Raphael Arnold / JUVE Magazin / 12. Jänner 2024  
Die Hypo-Bank Burgenland erweitert ihr Geschäft nach Kärnten. Die Tochter der Grazer Wechselseitigen Versicherung (Grawe) kauft der Anadi Bank das Filialnetz in Kärnten mit seinem Verbraucher- und KMU-Schwerpunkt ab. Der Abschluss der Transaktion ist für Spätsommer 2024 geplant.

Im Zentrum der Transaktion steht ein Geschäftsvolumen von knapp 1,7 Milliarden Euro, das sich auf rund 250 kleine und mittlere Unternehmen und 42.000 Verbraucherinnen und Verbraucher verteilt. Dazu unterhält die Anadi Bank bislang zehn Filialen und beschäftigt circa 70 Mitarbeitende.

In Zukunft wird das Institut sein Geschäft auf die Bereiche ‚Corporate‘ in Wien sowie ‚Digital Banking‘ und Finanzierung der öffentlichen Hand in Klagenfurt konzentrieren; ein wichtiger Teil des Digitalgeschäfts ist die 2021 ins Leben gerufene Vertriebszusammenarbeit mit Trafiken unter der Marke ‚Marie‘.

Diese verbleibenden Geschäftsbereiche haben rund 15.000 Kunden und kommen auf eine Bilanzsumme von rund 1,5 Milliarden Euro. Die Anadi Bank behält auch die Banklizenz und das Eigenkapital; die Gesamtkapitalquote steigt aufgrund des Verkaufs auf knapp 30 Prozent. Die Zahl der Beschäftigten liegt zukünftig bei rund 160.

Für die ersten drei Quartale 2023 meldete die Anadi Bank einen Gewinn vor Steuern von 13 Millionen Euro. Das ist ein Plus von rund 60 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Spitzeninstitut bei Grawe 

Die Bank Burgenland kam 2022 auf eine Bilanzsumme von gut 4,8 Milliarden Euro. Sie ist inzwischen das übergeordnete Institut innerhalb der Grawe Bankengruppe, zu der auch die Privatbank Schelhammer Capital Bank gehört; in Ungarn ist sie über eine EU-Filiale in Sopron und Budapest vertreten. Insgesamt kam die Bank Burgenland 2022 auf 750 Beschäftigte, davon 322 im Burgenland, 202 in der Steiermark, 125 in Wien, 15 in Ungarn und bislang 7 in Kärnten.

Berater Grawe – Bankengruppe/Hypo-Bank Burgenland:
E+H Rechtsanwälte (Wien): Dr. Peter Winkler, Josef Schmidt (beide Corporate/M&A),  Dr. Philipp Schrader (Corporate/M&A, Bankrecht), Ulrike Sehrschön (Bankaufsichtsrecht), Dr. Dieter Thalhammer; Associate: William Redl (beide Fusionskontrolle)

Berater Anadi Bank – Inhouse Recht (Wien): Laurenz Benndorf (Head of Business Development, Investor Relations & International Expansion), Stefan Sallat (General Secretary), Thomas Winter (Legal Counsel)
Binder Grösswang (Wien): Dr. Stephan Heckenthaler, Dr. Stefan Frank (beide Bank- und Finanzrecht), Dr. Thomas Schirmer (Corporate/M&A); Associates: Miriam Broucek (Bank- und Finanzrecht), Philipp Tagwerker (Kapitalmarktrecht), Mona Holzgruber, Felix Fuith, Michael Mittermair, Florian Höllebauer (alle Corporate/M&A; letztere beide Rechtsanwaltsanwärter)
Ernst & Young (Wien): Dr. Roland Rief, Dr. Nina Kainberger-Doralt; Associates: Hannah Schott, Dajana Todorovic (alle Steuern)

Hintergrund: Die Grawe Bankengruppe mandatiert bei Transaktionen und im Bank- und Finanzrecht regelmäßig E+H. Zu sehen war die Kanzlei an der Seite einer Gruppe eigenständiger Banken, darunter Grawe und die Anadi Bank, als der internationale IT-Dienstleister Accenture im Sommer 2022 die institutsübergreifende Serviceeinheit Allgemeines Rechenzentrum (ARZ) erwarb. Zuständig war damals ein Team um Partner Schmidt. Die steuerliche Beratung lag aufseiten von Grawe nach JUVE-Informationen bei KPMG.

Den ganzen Artikel lesen Sie auf der JUVE-Webseite.